Als mein Großvater starb, dachte ich, der größte Schmerz wäre, ihn zu verlieren. Ich habe mich geirrt. Nur wenige Wochen später gab mir mein Mann Michael die Scheidungspapiere und behauptete, er sei sich nicht mehr verliebt. Ich war untröstlich, akzeptierte es aber – bis ich ihn wiedersah.
Da saß er, am Steuer eines schnittigen Sportwagens, gekleidet in Kleidung, die mehr kostete als unsere alte Miete. Der Mann, der sich einst als Kassierer abmühte, warf nun mit Geld um sich, als wäre es nichts. Eines Tages warf er achtlos einen 100-Dollar-Schein nach mir, als wäre ich ein Bettler. Ich wäre fast weggegangen – bis ich es sah.
Ein winziges, verblichenes Smiley-Gesicht in der Ecke. Meine Zeichnung.
Mir fiel der Magen zusammen. Das Geld war von meinem Großvater. Vor Jahren hatte er mir Ersparnisse für meine Zukunft angeboten, aber ich lehnte ab, weil ich meinen eigenen Weg gehen wollte. Um den Moment aufzulockern, hatte ich dieses lächelnde Gesicht auf einen der Scheine gekritzelt. Nun, hier war es – in Michaels Händen.






